VPD erklärt: So hilft dir VPD beim perfekten Trocknen

Beim Thema Trocknung denken viele zuerst an Temperatur und Luftfeuchtigkeit – klar, beide sind wichtig. Aber entscheidend ist ihr Zusammenspiel. Genau das beschreibt der Vapor Pressure Deficit (VPD). Er ist damit ein echter Gamechanger für die Qualität und das Aroma deiner Blüten.

 

Was ist das perfekte Trocknen?

Perfektes Trocknen bedeutet, die wertvollen, flüchtigen Bestandteile deiner Blüte – wie Terpene und Cannabinoide – bestmöglich zu erhalten. Dafür ist es essenziell, die Zellstruktur der Pflanze intakt zu lassen. Ein zu schneller Wasserentzug beim Trocknen führt zum Kollaps dieser Zellwände, wodurch Aromen verloren gehen und die Blüte an Qualität verliert. Genau hier kommt die VPD-gesteuerte Trocknung ins Spiel.

Was steckt hinter dem VPD-Prinzip?

VPD steht für „Dampfdruckdefizit“. Es beschreibt den Unterschied zwischen der Feuchtigkeit in der Pflanze und der Luft. Ist dieser Unterschied optimal, funktioniert die Transpiration ideal.

👉 Ist der VPD zu niedrig? Dann ist die Luft zu gesättigt mit Feuchtigkeit – die Pflanze kann nur wenig Wasser verdunsten. Das Wasser bleibt in den Blüten – ein Risiko für Schimmel.

👉 Ist der VPD zu hoch? Dann „saugt“ die Luft der Pflanze zu schnell Wasser ab. Die Folge: Zellkollaps, äußere Schrumpfung und strukturelle Instabilität der Blüte. Über die aufgebrochene Zellstruktur verflüchtigt sich das Aroma und mit ihm die Potenz deiner Blüte

📊 VPD vs. Luftfeuchte – warum 60% allein nicht reichen

Viele Grower orientieren sich vor allem an der relativen Luftfeuchte – doch ohne Temperaturbezug ist dieser Wert nicht so konstant wie man denkt. Denn: Die Trocknung bei 60% und 16 °C verläuft viel schonender als bei 60% und 22 °C. Erst der VPD zeigt die echte Trocknungsgeschwindigkeit.

🌓 Achtung: VPD verändert sich bei Temperaturveränderungen

  • Tagsüber: Growraum meist etwas wärmer ➝ VPD steigt (bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit)
  • Nachts:  Growraum kühlt ab ➝ VPD sinkt (bei gleichbleibender Luftfeuchtigkeit)

👉 Deshalb solltest du das 24h-Klima im Blick behalten. Besonders nachts droht bei zu niedrigem VPD erhöhte Schimmelgefahr.

 

Der optimale VPD

Der optimale VPD für die Trocknung liegt zwischen 0,8 und 1,0 kPa – in diesem Bereich:

  • verliert das Pflanzenmaterial gleichmäßig Feuchtigkeit,
  • bleiben Terpene weitgehend erhalten,
  • wird das Risiko von Schimmel deutlich reduziert.

💡 Faustregel: So schnell wie nötig, aber so schonend wie möglich.

Fazit: VPD = dein neuer bester Freund

Mit VPD steuerst du präzise das Trocknungsklima – unabhängig von pauschalen RLF-Werten. Das Ergebnis: bessere Qualität, intensiveres Aroma und zuverlässige Schimmelprävention.